Hepatitis-C

Allgemeine Information

Vom Hepatitis-C Virus sind mehrere Formen bekannt. Die Hepatitis-C ist die dritthäufigste Form von virusbedingter Lebererkrankung. Ca. 1 Million Menschen in Deutschland haben eine chronische Hepatitis-C. Im afroasiatischen Raum aber auch im Mittelmeer ist die Hepatitis-C deutlich häufiger zu verzeichnen.

Ansteckungsmöglichkeiten

Genauso wie die Hepatitis-B wird die Hepatitis-C überwiegend durch infiziertes Blut übertragen und Geschlechtsverkehr. Empfänger von Blut- und Blutprodukten, Dialysepatienten und Angehörige von Gesundheitsberufen haben eine erhöhtes Ansteckungsrisiko. Im Vergleich zur Hepatitis B ist die Ansteckungsgefahr bei der Hepatitis-C geringer. Der Zeitraum zwischen Infektion und Erkrankung beträgt 3 Wochen bis 6 Monate. 50 % der Fälle verlaufen ohne größere Beschwerden und heilen aus. Schwere Verläufe mit Leberversagen sind sehr selten. Doch mehr als die Hälfte aller Hepatitis-C Infektionen gehen über in einen chronischen Verlauf mit der Gefahr einer Leberzirrhose oder der Umwandlung in ein Leberzellkarzinom.

Diagnose

Durch den Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatits-C Virus im Blut kann die Diagnose einer Hepatitis-C gestellt werden. Hierbei werden vier verschiedene Virustypen (Genotyp 1, 2,3,4) unterschieden. Genotyp 1 ist in Deutschland am meisten verbreitet. Zudem besteht die Möglichkeit die Virusmenge über den Nachweis der Erbinformation zu bestimmen. Man spricht von einer chronischen Hepatitis-C, wenn nach mehr als einem ½ Jahr nach der akuten Entzündung noch eine aktive Vermehrung der Hepatitis-C Viren nachweisbar ist.

Therapie

Um Komplikationen der Leberzirrhose zu verhindern ist bei Patienten mit einer chronischen Hepatitis-C eine frühzeitige antivirale Behandlung notwendig. Vor der Behandlung sind Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen gegebenenfalls eine Leberpunktion mit Gewebeentnahme erforderlich. Ziel der Therapie ist die Inaktivierung des Virus im Blut.

Zur Therapie wird pegyliertes a-Interferon (Pegintron, Pegasys= in Kombination mit Ribavarin (Rebetol) in der Regel nicht mehr eingesetzt.

Neue Medikamente gegen Hepatitis-C

Im Jahr 2014 fand eine Revolution der Hepatitis-C-Therapie statt. Das für seine Nebenwirkungen berüchtigte Interferon wurde immer häufiger verzichtbar, und auch das Ribavirin ist nur noch für einen Teil der Patienten notwendig. In Studien mit neuartigen Substanzen wurden nun Heilungsraten von über 90% erreicht – und dies mit deutlich weniger Nebenwirkungen.
Es wurden 2014 die Polymerasehemmer Sofosbuvir (Produktname „Sovaldi“, der Proteasehemmer Simeprevir („Olysio“) und der NS5A-Hemmer Daclatsvir („Daklinza“) zugelassen. Diese Medikamente dürfen nicht als Einzelsubstanzen gegeben werden sondern sind immer ein Teil von Kombinationstherapien mit weiteren Substanzen. Zum Teil können diese Medikamente auch miteinander kombiniert werden.
Seit Ende 2014 hat sich das Spektrum der Hepatitis-C-Therapie deutlich erweitert. Es handelt sich dabei um Kombinationstabletten mit zwei Wirkstoffen wie z.B. HARVONI oder ZEPATIER oder Kombinationspräparate z.B. von der Fa. Abbvie.
Die zwei aktuell zugelassenen Medikamente MAVIRET und VOSEVI ermöglichen noch mehr Patienten eine kürzere Therapie von acht Wochen!
Einige Patienten benötigen jedoch auch zusätzlich zu dieser Tablette noch Ribavarin. Wir therapieren immer gemäß den entsprechenden aktuellen Leitlinienempfehlungen. Wenn Sie dazu Fragen haben so sprechen Sie uns bitte dazu an.