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Allergisch gegen Zucker
31.05.2010
Klaus-Peter Hruby aus Bielefeld hatte immer wieder schwerste Bauchschmerzen und starke Depressionen. Die Beschwerden traten plötzlich auf. Die Ursachen blieben für ihn zunächst völlig unklar. Sein Hausarzt hatte eine Vermutung und schickte ihn zu einem Facharzt. Der fand bei Klaus-Peter Hruby eine sogenannte Fructose-Malabsorption - eine Krankheit, die bisher noch oft unerkannt bleibt.Dabei handelt es sich um eine Zuckerverwertungs-Störung. Der Körper kann Frucht-Zucker, der über Lebensmittel in den Darm gelangt, nicht verwerten. Eigentlich sollte die Zucker-Sorte durch die Darmwände ins Blut transportiert werden. Dort steht sie dann dem ganzen Körper als Energie-Lieferant zur Verfügung. Damit der Fruchtzucker vom Darm ins Blut gelangen kann, sind bestimmte Enzyme nötig, die diesen Transport ermöglichen. Im Fall einer Fructose-Malabsorption funktionieren diese Enzyme und der Transport nicht; im Darm kommen also Dinge an, die der Körper nicht wie vorgesehen verdauen kann. Das hat verschiedenste Folgen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle oder Verstopfung; aber auch Symptome wie Schwindel, Depressionen, Schlaflosigkeit oder Müdigkeit.
Fructose, also Fruchtzucker, ist in sehr vielen Lebensmitteln enthalten. Dazu gehören natürlich alle Früchte inklusive Dörrobst,Kompott , Marmeladen und Fruchtsäfte. Aber auch in Honig, Kohlgemüse, Zwiebeln, Lauchgemüse, Sauerkraut, Bier, Sekt, Rohkost oder vielen Süssigkeiten, dazu Tomatenketchup und Salat-Dressings, Kaugummis oder Getränke mit Sorbit als Zuckerersatzstoff.
Klaus-Peter Hruby hatte Glück, dass die Ärzte bei ihm so schnell fündig wurden: Bei vielen Betroffenen bleibt die Krankheit über Jahre oder sogar Jahrzehnt hin unerkannt, weil Kranke und Ärzte oft nicht an diese Möglichkeit denken.
Die Therapie besteht in einer strikten, mindestens dreimonatigen Diät, in der sie nur verträgliche Lebensmittel zu sich nehmen. In den meisten Fällen heilt der Körper in dieser Zeit die Fructose-Malabsorption selber, so dass Betroffene später wieder normal essen können - so auch im Fall von Klaus-Peter Hruby. Er kann mittlerweile wieder alles essen.
Hintergrundinformationen zum Thema Zucker-Verwertungs-Störung
Was ist eine Zuckervertungs-Störung?
Die Zuckervertungs-Störung wird von Ärzten oft auch als Fructose-Malabsorption bezeichnet. Das ist eine Krankheit, bei der der Körper eine bestimmte Sorte Zucker, der über Lebensmittel in den Darm gelangt, nicht verwerten kann.Die eigentliche Aufgabe dieser Zucker-Sorte, speziell des Fruchtzuckers Fructose, ist es, durch die Darmwände hindurch ins Blut transportiert zu werden. Dort steht sie dann dem ganzen Körper als Energie-Lieferant zur Verfügung. Damit die Fructose vom Darm ins Blut gelangen kann, sind bestimmte Enzyme nötig, die diesen Transport ermöglichen. Im Fall einer Fructose-Malabsorption funktionieren diese Enzyme und der Transport nicht; im Darm kommen also Dinge an, die der Körper nicht wie eigentlich vorgesehen verdauen kann. Das führt zu verschiedensten Problemen: Magen-Darm-Problemen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle oder Verstopfung, aber auch zu Symptomen wie Schwindel, Depressionen, Schlaflosigkeit oder Müdigkeit.
Woran erkenne ich die Krankheit?
Ärzte können eine mögliche Fructose-Malabsorbtion feststellen, indem Sie – meistens bei einem Facharzt, einem sogenannten Gastroenterologen, einen speziellen Atemtest machen. Sie trinken dafür ein Glas mit einer Fructose-haltigen Flüssigkeit. Nach ein bisschen Wartezeit erkennt dann ein Gerät anhand Ihrer Atemluft, ob Ihr Körper ein Problem mit der Aufnahme und Verwertung von Fruchtzucker hat.
Wie sehen mögliche Behandlungsmethoden aus?
Fructose, also Fruchtzucker, ist in sehr vielen Lebensmitteln enthalten, unter anderem in allen Früchten inklusive Dörrobst, in Kompott oder Marmeladen, in Fruchtsäften, Honig, Kohlgemüse, Zwiebeln, Lauchgemüse, Sauerkraut, Bier, Sekt, Rohkost, allen Süßigkeiten wie Schokolade, Bonbons oder Eis, Tomatenketchup und Salat-Dressings, Kaugummis oder Getränke mit Sorbit als Zuckerersatzstoff. Die Therapie besteht in einer strikten, mindestens dreimonatigen Diät, in der Sie nur verträgliche Lebensmittel zu sich nehmen. In den meisten Fällen heilt der Körper in dieser Zeit die Fructose-Malabsorption selber, so dass Betroffene später wieder normal essen können.
Mehr Informationen zu diesem Thema (Inkl. Video)
(Quelle: wdr.de / Studio Bielefeld / Medizinzeit OWL / http://www.wdr.de/studio/bielefeld/serien/medizin/2010/04/20100412.html)
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